Gesunde Rote Bete – Gemüse des Jahres 2023
Die Rote Bete wird ja entweder geliebt oder gehasst. Durch ihren erdigen, leicht süßlichen Geschmack und die tiefrote Farbe ist sie definitiv ein sehr auffälliges Gemüse. Zumindest wenn man sie anschneidet, dann offenbart sich ihr dunkelrotes Fruchtfleisch. Klären wir vorab die Schreibweise: Heißt es Rote Bete oder Rote Beete? Laut Duden ist Rote Bete richtig. Warum die Rote Bete so heißt und nicht anders anders, was so toll an der roten Knolle ist, dass sie sogar zum Gemüse des Jahres gekürt wurde, das alles klären wir im Folgenden.
Herkunft, Anbau und Wissenswertes rund um die Rote Bete
Seit Jahrhunderten ist die rote, runde Wurzelknolle auch in unseren Breitengraden bekannt und wird hier angebaut. Die Rote Bete, auch Rote Beete, Rande, Rahne oder Rote Rübe genannt wird, ist ein Wurzelgemüse, welche ab den Sommermonaten bis weit in den Herbst hinein geerntet werden kann. Ihr Name ist abgeleitet vom lateinischen Wort beta, was auf Deutsch schlicht Rübe bedeutet. Am bekanntesten ist die Rote Bete, es gibt das Rübengemüse aber auch in weiteren Zuchtformen als gelbe Bete, weiße Bete oder auch Ringelbete. Ursprünglich kommt sie vermutlich aus dem Mittelmeerraum (Nordafrika), aber so genau ist das nicht bekannt. Ihre auffällige, starkrote Farbe kommt von einer hohen Konzentration an Betanin. Früher färbten Frauen mit dem Saft der Roten Bete sogar ihre Haare, so stark färbt der Pflanzensaft ab. Daher verwenden Köche heutzutage auch gerne bei der Bearbeitung der Knolle Handschuhe, damit der stark färbende Pflanzensaft nicht die Hände komplett verfärbt. Hier in Deutschland wird sie als klassisches Wintergemüse angebaut. Ihr erdiger Geschmack ist nicht jedermanns Sache.
Wie kann Rote Bete verarbeitet werden?
Sie kann in Salzwasser mit etwas Kümmel ganz klassisch gekocht werden, ist aber auch als Suppe sehr beliebt. In osteuropäischen Ländern wird Rote Beete gerne als Borschtsch verarbeitet, das ist eine Art Eintopf. In Norddeutschland und skandinavischen Ländern ist Rote Bete ein unverzichtbarer Bestandteil von Labskaus. Sie ist sehr vielseitig verwendbar: roh als hauchdünn gehobenes Carpaccio oder fermentiert und eingeweckt im Glas als haltbares und sauer eingelegtes Gemüse. In der Lebensmittelindustrie ist Rote-Bete-Farbstoff ein ausgesprochen beliebtes Färbemittel. Durch ihre stark abfärbende Eigenschaft sollten bei der Verarbeitung stets Handschuhe getragen werden – es sei denn, Du möchtest pink-rote Handflächen bekommen. Helle Kleidung ist auch keine gute Idee, da Rote-Bete-Flecken ähnlich wie Rotwein nur sehr schwer wieder aus weißer oder sehr heller Kleidung entfernt werden können.
Nährstoffe: Superfood Rote Bete?
Doch zurück zum ursprünglichen Thema: Was ist an der Roten Bete nun so großartig, dass der Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt diese gleich für zwei Jahre, 2023 und 2024, zur Pflanze des Jahres gekürt hat? Nun, zunächst einmal bringt dieses spezielle Gemüse eine wirklich große Vielfalt an beachtenswerten Nährstoffen mit auf den Teller. Hier mal ein Auszug aus den vielen guten Inhaltsstoffen:
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reich an Vitamin B, Kalium und Eisen
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hoher Folsäuregehalt
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sie wirkt antioxidativ durch den roten Farbstoff Betanin
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sie wirkt entzündungshemmend und blutbildend
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Inhaltstoffe wie Kalzium, Magnesium, Phosphor sind wichtig für Muskeln, Zähne und Knochen
Erste, kleinere Untersuchungen zeigen außerdem, dass sich Rote Bete womöglich positiv auf die Leistungsfähigkeit von Sportlern auswirkt: Das in der Roten Bete enthaltene Nitrat stößt Prozesse im Körper an, die sich positiv auf den Blut- und Sauerstofffluss in den Muskeln auswirken. Kurzum, die Wunderknolle, die ab und an auch zu den sogenannten Superfoods gezählt wird, bringt eine Menge an positiven Stoffen mit sich.
Lagerung und Tipps für Rote Bete
Mit ihrem Strauß an guten Inhaltsstoffen sowie dem ausgesprochen hohen Wasseranteil (über 85 Gramm auf 100 Gramm Frucht) ist sie nicht nur beliebt bei gesunder Ernährung, die Rote Bete ist auch in der Küche und in der Verarbeitung ausgesprochen vielseitig. Rote-Bete-Suppe, Rote-Bete-Salate, als Hummus, gekocht oder roh in dünne Scheiben geschnitten: Es gibt kaum eine Verarbeitungsart, die nicht zur Knolle mit der tiefroten Farbe und dem süßlich-erdigen Geschmack passt. Besonders beliebt ist die eingekochte oder fermentierte Version im Glas. So kann die Rote Bete auch außerhalb ihrer Erntezeit genossen werden. Hier noch einige weitere hilfreiche Tipps zur Lagerung, Verzehr, Haltbarkeit und Verarbeitung der Roten Bete:
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Am besten lagert man die Knollen der Roten Bete in einer Holz- oder Kunststoffkiste. Mit feuchtem Sand abgedeckt können sie so im dunkeln und kühleren Kellerraum einige Wochen gelagert werden.
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Auch die Lagerung im Kühlschrank ist möglich. Dafür die Rote-Bete-Knolle in ein feuchtes Tuch einwickeln und im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.
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Wer besonders lange an der gesunden Powerknolle Freude haben möchte, der kocht sie ein und bewahrt sie in einem typischen süß-sauren Sud im Einmachglas auf.
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Wer viele Nährstoffe erhalten möchte, der kocht sie nicht, sondern gart die Rote Bete im Backofen: Dafür die Knolle in ein Gefäß geben, mit Meersalz bestreuen und für etwa 40 Minuten im Ofen garen lassen. Danach kann sie geschält und weiterverarbeitet werden.
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Power-Smoothie mit sagenhafter Vitaminfülle: Zusammen mit Orangen und Karotten die rohe Rote Bete in einem Mixer zu einem Smoothie pürieren. Apfel oder Ingwer machen in dem Smoothie ebenfalls eine gute Figur und geben ihm einen Extrakick an Säure und ein wenig ingwertypischer Schärfe.
Du siehst also, die Rote Bete ist vielfältig wie kaum ein anderes Gemüse, steckt voll guter Inhaltsstoffe, lässt sich lagern oder einwecken sowie vielfältig in Gerichten einsetzen. Zu Recht ist sie ein absolutes Powergemüse und mit ihrer Geschichte und ihrer Vielfältigkeit zum Gemüse des Jahres 2023 und 2024 ernannt worden.